Markus Vetter:
Das Fichte-Gymnasium ist als einzige Schule in Hagen kürzlich wieder als MINT-EC-Schule zertifiziert worden. Was verbirgt sich konkret hinter dem Zertifikat und warum ist es Ihnen als Schule wichtig, dies zu tragen?
Sandra Spaller:
Das Fichte-Gymnasium ist in diesem Jahr zum 5. Mal vom MINT-EC-Verein rezertifiziert worden. Dieser stellt hohe Anforderungen an die Schulen, das Siegel tragen zu können. Wir erfüllen diese Anforderungen mit einem MINT-Profil, das die Förderung der MINT-Begabungen seitens der Schüler von der Grundschule bis in die Oberstufe in den Blick nimmt. Wir haben in diesem Schuljahr einen Antrag mit einem Umfang von über 50 Seiten eingereicht, in dem wir unsere über Jahrzehnte gewachsenen Konzepte detailliert beschreiben. Neben bewährten Projekten gab es auch Auflagen aus dem letzten Rezertifizierungs-Verfahren, die wir zu erfüllen hatten. Dazu zählte unter anderem, die Wettbewerbsteilnahmen weiter zu stärken und auch die Kooperation mit regionalen Partnern zu intensivieren. Besonders erfreulich war für uns, dass wir es nach dem Wechsel sowohl der Schulleitung als auch der MINT-Koordination geschafft haben, Altbewährtes weiter zu führen, neue Ideen umzusetzen und somit diese Auflagen zu erfüllen.
Markus Vetter:
Ich verstehe, dass es Ihnen als Lehrerin und dem Fichte-Gymnasium als Schule viel bedeutet, diesen Prozess erneut erfolgreich durchlaufen zu haben, aber welchen Vorteil haben die Schüler/-innen der Schule davon?
Sandra Spaller:
Im Netzwerk stehen Kolleginnen und Kollegen in Arbeitsgruppen mit bestimmten Schwerpunkten (zum Beispiel: Themencluster „Chemie“, „frühkindliche Förderung“ oder auch „vernetztes Lernen“), auf Fortbildungen, regionalen und bundesweiten Tagungen in ständigem Austausch. Man nimmt von Treffen des MINT-EC-Vereins immer sehr viele Ideen und Anregungen mit, die man in die Praxis umsetzen kann. Das verbessert wesentlich den eigenen Unterricht, was auch den Schülern zu Gute kommt.
Darüber hinaus gibt es auch einen unmittelbaren Nutzen für unsere Schülerinnen und Schüler. Ende Februar war zum Beispiel eine Gruppe von 3 Schülern aus der Jahrgangsstufe Q1(11.Klasse) in Berlin und dort sind sie mit weiteren 500 Schülern aus ganz Deutschland in Workshops, Vorlesungen aber auch zwischendurch in persönlichen Kontakt gekommen („MINT-400“). Auf der MINT400 konnten die Schüler abends zum Beispiel an der von SAP organisierten „Go-digital-night“ teilnehmen. Tagsüber zwischen den Vorträgen war es ihnen außerdem möglich, Kontakte mit Hochschulen oder Unternehmen zu knüpfen. Auch auf die Vernetzung untereinander legt der Verein großen Wert. Die MINTAlumni sind eine Gruppe ehemaliger Schüler von MINT-EC-Schulen, die auch nach dem Abitur in Kontakt bleiben möchten.
Markus Vetter:
Das klingt überzeugend. Ist es richtig, dass auch wir als langjähriger Kooperationspartner einen wichtigen Beitrag zu diesem Erfolg beigesteuert haben?
Sandra Spaller:
Ja, das stimmt. Die Vernetzung mit lokalen Unternehmen wird ausdrücklich vom MINT-EC-Verein begrüßt. Wir haben ja auch ein seit Jahren gewachsenes Kooperations-Konzept, an dem wir ständig weiter arbeiten. Und das hat der MINT-EC-Verein in seiner Abschlussbeurteilung zu unserer Rezertifizierung lobend hervorgehoben. Ich danke Ihnen an dieser Stelle für die seit Jahren so erfolgreich durchgeführte Kooperation und hoffe, dass wir auch weiterhin so erfolgreich zusammen arbeiten werden.
Markus Vetter:
Das freut uns sehr: Smart connections in Reinkultur. Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Erfolg!